Hafen-Nachbaggerung in Ludwigshafen am Bodensee
Sensibles Arbeiten im UNESCO-Welterbe mit Hitachi und Fuchs
Arbeiten unter strengsten Umweltauflagen mit Hitachi ZX350LC-7 SLF und Fuchs MHL350F
Maßgeschneiderte Maschinenlösung von Kiesel gewährleistet sicheres Arbeiten und reibungsfreie Abläufe
Die Hildebrand OHG ist ein traditionsreiches Tiefbauunternehmen in dritter Generation mit Sitz in Ludwigshafen am Bodensee. Das Unternehmen deckt ein breites Leistungsspektrum ab – von Erdarbeiten über Straßen- und Kanalbau bis hin zu Wasserbauprojekten und Landschaftsbau.
Aktuell steht das Unternehmen vor einer besonderen Herausforderung: die Nachbaggerung mehrerer Häfen am Bodensee. Das Projekt umfasst vier Häfen mit einem Gesamtvolumen von rund 10.000 Kubikmetern – mitten im UNESCO-Welterbe und in der Schutzzone der Bodensee-Wasserversorgung. Strengste Umweltauflagen und archäologische Vorgaben sind daher einzuhalten.
Unterstützt wird die Firma Hildebrand durch eine durchdachte Maschinenlösung von Kiesel: Der mit Leica 3D Maschinensteuerung ausgestattete und gesteuerte Longreach-Bagger Hitachi ZX350LC-7 SLF arbeitet auf einem Ponton und hebt das Material aus. Anschließend wird es auf Schuten verladen, die rund zwei Kilometer über den See zur Anlandestelle pendeln. Dort übernimmt der Umschlagbagger Fuchs MHL350F den Materialumschlag auf LKW, die den Aushub in ein Kieswerk zur Rekultivierung transportieren. So wird sichergestellt, dass die Sedimente nicht im See verbleiben und die Trinkwasserversorgung geschützt bleibt.
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Herausforderung des Projekts
Die Nachbaggerung der Häfen in Ludwigshafen am Bodensee erfolgt unter außergewöhnlichen Bedingungen: Das Gebiet liegt im UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“ und in der Schutzzone der Bodensee-Wasserversorgung. Strengste Umweltauflagen und Vorgaben zum Schutz archäologischer Strukturen sind einzuhalten.
Bevor die Arbeiten starten, wird das Baufeld sowohl archäologisch freigegeben als auch auf Kampfmittel geprüft – Ludwigshafen war im Zweiten Weltkrieg Ziel von Bombenangriffen, Blindgänger sind bis heute nicht ausgeschlossen.
Auch die Logistik stellt eine Herausforderung dar: Der Aushub darf nicht im See verbleiben, sondern muss über Schuten und LKW in ein Kieswerk zur Rekultivierung transportiert werden. Die Schuten pendeln täglich sieben bis acht Mal rund zwei Kilometer über den See zur Anlandestelle.
Technisch ist das Projekt ebenfalls anspruchsvoll: Ausbaggerungstiefen von nur 10 bis 50 Zentimetern erfordern höchste Präzision und speziell entwickelte Anbaugeräte. „Das ist natürlich auch eine Herausforderung, unter Wasser solche geringen Mächtigkeiten auszupacken“, betont Florian Hildebrand.
Hitachi ZX350LC-7 SLF – Präzision auf dem Ponton
Bei der Nachbaggerung der Häfen setzt Hildebrand auf den Longreach-Bagger Hitachi ZX350LC-7 SLF. Mit seiner Reichweite von rund 20 Metern ist er für den Einsatz auf dem Ponton prädestiniert. Die Maschine arbeitet GPS-gesteuert, um die genehmigte Abbauhöhe exakt einzuhalten – eine unverzichtbare Voraussetzung bei Ausbaggerungstiefen von nur 10 bis 50 Zentimetern.
Die Hauptaufgabe des Hitachi ZX350LC-7 SLF: Das gelöste Material präzise aufnehmen und auf Schuten verladen. Für diese besondere Herausforderung entwickelt Hildebrand einen speziellen Baggerlöffel, der das stark verflüssigte Sediment zuverlässig greift.
Mit einem Betriebsgewicht von bis zu 37,5 Tonnen und einer Motorleistung von 210 kW bringt der ZX350LC-7 SLF die nötige Kraft und Stabilität für anspruchsvolle Wasserbauarbeiten. Ein verstärkter Unterwagen mit geschweißtem Rahmen und schwerem Kontergewicht sorgt für maximale Standsicherheit auf dem Ponton.
Auch beim Thema Umwelt erfüllt die Maschine höchste Anforderungen: Sie ist mit Bioöl ausgerüstet und wird mit HVO-Kraftstoff betrieben. „Die Leistung liegt über Plan, die Zuverlässigkeit ist legendär – bisher kein Stillstand“, betont Geschäftsführer Florian Hildebrand.
Materialumschlag vom See auf die Straße mit Fuchs MHL350F
Nach dem Transport über den See übernimmt der Umschlagbagger Fuchs MHL350F die entscheidende Aufgabe an der Anlandestelle: das Material von den Schuten auf LKW verladen, damit es ins Kieswerk zur Rekultivierung gebracht werden kann. Seine hohe Tragkraft und Reichweite machen ihn zum idealen Partner für diese Aufgabe.
Die Maschine ist für den Dauerbetrieb unter schwierigen Bedingungen ausgelegt. Ein robustes Untergestell und die bewährte Fuchs-Hydraulik sorgen für schnelle, präzise Bewegungen beim Beladen der LKW. Dank der hochfahrbaren Kabine behält der Fahrer jederzeit den Überblick – ein entscheidender Vorteil für sicheres Arbeiten auf engem Raum.
Auch in puncto Nachhaltigkeit ist der MHL350F bestens gerüstet: Der Einsatz von HVO-Kraftstoff und biologisch abbaubarem Hydrauliköl reduziert die Umweltbelastung und erfüllt die strengen Vorgaben im sensiblen Schutzgebiet. „Beide Maschinen laufen absolut zuverlässig – das ist für uns entscheidend, gerade unter diesen Bedingungen“, fasst Florian Hildebrand die Leistung der eingesetzten Machinen zusammen.
Das sagt der Geschäftsführer
Partnerschaft über Generationen

Die Zusammenarbeit mit Kiesel besteht seit den 1950er Jahren, als Helmut Kiesel noch Monteur bei Fuchs war. Aus dieser Verbindung ist über Jahrzehnte eine vertrauensvolle Partnerschaft gewachsen, die heute weit über einzelne Projekte hinausgeht. Beide Unternehmen sind Familienbetriebe – und teilen den Anspruch, mit verlässlichen Lösungen echten Mehrwert zu schaffen.
Diese enge Zusammenarbeit spiegelt sich auch im Fuhrpark von Hildebrand wider: Zahlreiche Maschinen stammen aus dem Kiesel-Portfolio. Und wenn kurzfristig zusätzliche Kapazitäten benötigt werden, steht der Kiesel Mietpark bereit – eine flexible Lösung, die sich in der Praxis bewährt hat.
Diese jahrzehntelange Zusammenarbeit ist ein entscheidender Vorteil – sie sorgt für Planungssicherheit und verlässliche Lösungen, gerade bei komplexen Projekten wie der Hafen-Nachbaggerung am Bodensee.