Reichweite gewinnt
Die Regrata GmbH, ein Tochterunternehmen des norddeutschen Baukonzerns Matthäi, ist bekannt dafür, besonders offen für innovative Lösungen auf ihren Baustellen zu sein. So arbeitet das Unternehmen mit einer großen Anbaugeräte-Range aus dem Kiesel-Portfolio und setzt auch seit dem vergangenen Jahr einen Kiesel Multi Carrier KMC400-6 bei zahlreichen Projekten ein.
Dabei ist Werner Ohlrogge, Geschäftsführer der Regrata, davon überzeugt, dass das Unternehmen durch die wachsende Anzahl von Anbaugeräten in den letzten Jahren nicht nur sein Leistungsspektrum kontinuierlich vergrößern konnte, sondern auch immer wirtschaftlicher arbeiten kann, da die Maschinen durch die Vielzahl der Anwendungen optimal ausgelastet werden können. Dabei arbeitet das Unternehmen bei neuen Lösungen eng mit Kiesel-Verkaufsleiter Gert Wussow zusammen. Die Regrata, die im September 2014 als Abbruchunternehmen einen Neustart wagte, hat sich in den letzten Jahren überaus erfolgreich und dynamisch entwickelt.
Beim aktuellen Projekt der Regrata in Bremen ging es im vergangenen Sommer darum, den größten Teil des Hochregalsystems des dortigen DHL-Güterverteilzentrums zurückzubauen. Dafür brachte die Regrata den KMC400-6 mit einer Reichweite von 21 Metern zur Baustelle und ergänzte den Fuhrpark mit einem Hitachi ZX670-5 mit der imposanten Reichhöhe von 34 Metern von der Kiesel PartnerRent. Der ZX670 war dafür mit einem Mulitquick-Prozessor MQP30 mit einem Schrottgebiss, der KMC mit einer Schrottschere ausgestattet. Ebenfalls gemietet wurde der Kompaktbagger Hitachi ZX85-5, der mehrere 100 Tonnen des Abbruchmaterials mit dem Vorserienmodell der DRS05-Schere containergerecht zerschnitt, so dass es direkt in die Weiterverarbeitung gehen konnte.
Rückbau auf engem Raum
Für den kompletten Abbruch von etwa zwei Dritteln des Gebäudes bis einschließlich der Sohle standen insgesamt sechs Wochen zur Verfügung: Zunächst wurde die Außenhülle des Gebäudes abgerissen, dann die Mineralwolle von Dach und Wänden gelöst und zuletzt das komplette Hochregal-System zerschnitten und transportfertig gemacht. Dabei wurde mit den verschiedenen Maschinen von oben nach unten gearbeitet. Der Hitachi ZX670 zerlegte in der Höhe zwischen 15 und 31 Metern, der KMC und die kleineren Hitachi-Bagger nahmen sich des restlichen Teils an.
Besonders kompliziert war folgender Sachverhalt beim Abbruch, erklärt Ohlrogge: „Ein Drittel des ganzen Gebäudes sollte stehen bleiben, daher mussten wir eine komplette Trennung des Gebäudes durchführen. Hier konnten wir das Stahlgerüst nicht einfach abscheiden, sondern haben es vorsichtig angeschnitten und die Teile dann getrennt. Hinzu kam, dass das nächste Gebäude nur einen Abstand von 15 Metern zur Abbruchbaustelle hat, so dass beim Schneiden die allergrößte Vorsicht walten musste.“ Auch Baustellenleiter Thomas Steinbach erklärte, dass der Schutz vor herabfallenden Teilen die wichtigste Herausforderung auf dieser Baustelle war: Zunächst musste der Maschinenführer dafür sorgen, dass er mit der Maschine gerade vor dem abzubrechenden Gebäudeteil zu stehen kam. Beim Schneiden hatte er so vorzugehen, dass weder die eigene Maschine noch die kleineren Maschinen im unmittelbaren Umfeld von herabfallenden Stahlteilen getroffen wurden. Um hier optimal zusammen zu arbeiten, sind die Fahrer alle über Funk miteinander verbunden.
Ideale Maschinen für die Aufgabe
Steinbach ist mit dem Ablauf der Baustelle hoch zufrieden: „Der ZX670 ist bestens für diese Aufgabe geeignet, denn trotz der großen Arbeitshöhe punktet er mit einer hohen Standsicherheit, weil einfach Fahrwerk, Arm und Kontergewicht ideal verteilt sind. Mit der Hitachi- Hydraulik ist sehr feinfühliges Arbeiten möglich, was bei diesem Rückbau besonders wichtig ist.“ Der KMC400 war bei diesem Rückbau für ihn unverzichtbar: „Wenn ich diese Maschine nicht hätte, bräuchte ich zwei andere dafür. So schnell, wie wir zwischen dem Longfront- Arm und Verstellausleger wechseln, könnte man gar nicht zwischen zwei Maschinen wechseln. Das ist ein super Patent, dem KMC gehört die Zukunft!“ erklärt Steinbach. Mit dem Longfront-Arm wurde eine Schrottschere betrieben, mit Hilfe des Verstellauslegers werden alle Arbeiten, die eine hohe Kraft erfordern, erledigt, wie z.B. das Entfernen der Fundamente mit einem Fundamentlöffel oder das Aufbohren festsitzender Teile mit dem hydraulischen Bohrhammer MTB405.
Thomas Steinbach geht in seinem Beruf und den damit verbundenen Herausforderungen voll auf und schätzt die moderne Technik, die seine Firma einsetzt, das ist nicht zu überhören. Einziger Wehrmutstropfen im Hinblick auf die gut gefüllten Auftragsbücher der Regrata ist für ihn die Tatsache, dass neue Mitarbeiter schwer zu finden sind: „Wir brauchen dringend weitere qualifizierte Maschinenführer, die mit unseren tollen Maschinen auch vernünftig arbeiten können, um uns nachhaltig weiterentwickeln zu können.“
Erschienen in: Kiesel Welt 2017-03