AUS- UND WEITERBILDUNG Weiterbildung bei Kiesel Den Appetit auf Bagger wecken Eine einfache Frage kann eine ge- samte Weltanschauung in Frage stellen: „Was seht Ihr hier?“, möch- te Danijel Elezovic von seinen Zuhö- rern wissen. Wer jetzt mit „Ein kleines, schwarzes Quadrat“ antwortet, hat zwar nicht Un- recht, blendet aber das umliegende gro- ße weiße Blatt des Flipcharts komplett aus. Ähnlich ergehe es dem Verkäufer, der beim Kunden nur auf ein Thema fokussiert ist und die vielen Möglich- keiten ringsum nicht wahrnimmt. Mit dieser einfachen Analogie hat sich der Vertriebstrainer die Aufmerksamkeit seiner Teilnehmer gesichert: In der IHK-zertifizierten Schulung „System- partner Vertrieb“ kommen neue Kiesel Mitarbeiter aus ganz Deutschland so- wie aus Österreich zusammen, um hier nach zwei Wochen Einarbeitung und zweimal drei vollgepackten Tagen neue Impulse zu erhalten. Auf dem Stundenplan steht an diesem Donnerstag Verkaufspsychologie. Sei- nen Lehrstoff würzt Danijel Elezovic von salespowerteam immer wieder mit praxisnahen Anekdoten und aus dem Leben gegriffenen Beispielen. Den Zuhörern gefällt dies sichtlich – immer wieder gibt es zustimmendes Nicken, mancher bringt auch eigene Erfahrungen ein. Die Altersspanne ist mit Ende 20 bis Ende 50 auffallend breit gefasst – ganz offensichtlich ist der Einstieg in das Familienunterneh- men in jeder Lebensphase möglich. Trotz oder vielleicht gerade wegen der auch an Berufserfahrung und Herkunft sehr durchmischten Gruppe herrscht „VERTRIEB HEISST: ERST GEBEN, DANN NEHMEN.“ Danijel Elezovic, Vertriebstrainer Die Dinge mal aus einer anderen Sicht sehen: der Kreativraum mit Bällebad. 22 ausgezeichnete Stimmung, es wird viel gelacht. Zum kameradschaftlichen Ton gehört auch, dass man sich beim Vornamen nennt. In der geschützten Atmosphäre des Meetingraumes können die Vertrieb- ler, die sonst oft alleine vor dem Kun- den stehen, unter Gleichgesinnten ty- pische Problemstellungen diskutieren. „Der wichtigste Treiber ist heute der Fahrer, den muss man überzeugen“, weiß Christian aus Berlin. Trainer Danijel gibt dazu Denkanstöße: „80 Prozent der Entscheidungen werden unbewusst getroffen – ob man Kekse kauft oder einen Bagger.“ Wer das Per- sönlichkeitsprofil seines Gegenübers entschlüsselt, kann seine Argumenta- tion entsprechend abstimmen: Ob der Kunde eher für eine vertrauensbasier- te Partnerschaft zu gewinnen ist oder mit harten Fakten überzeugt werden muss, lässt sich unter anderem anhand von Körpersprache, Wortwahl und Ver- halten entziffern. Damit fügt sich die Strategie in den Kiesel Servicegedan- ken ein: „Wir verkaufen nicht, wir las- sen einkaufen“, betont der Experte. Dazu gehört, auf den Geschäftspart- ner einzugehen. „Es ist wichtig, die Kundenbedürfnisse zu erkennen. Auch wenn man vielleicht nicht gleich die passende Lösung hat, kann man dann zumindest gute Alternativen bieten“, sagt Klaus. Seit Kurzem Niederlas- sungsleiter in Wien, ist er angereist, um den „Kiesel Way“ zu lernen und sozusagen Stallgeruch anzunehmen. „Ich muss doch wissen, wie ich mei- nem Team bei den täglichen Heraus- forderungen zur Seite stehen kann. Dazu bekomme ich hier wichtige Im- pulse.“ „Man lernt ordentlich was, aber der Spaß kommt nicht zu kurz“,